Vergangenheit, die nicht vergeht
Die Schreckensherrschaft der Roten Khmer forderte Millionen Menschenleben. Die Spuren dieses Völkermords sind bis heute spürbar. OMF International ist seit Jahrzehnten in Kambodscha aktiv und unterstützt Menschen sowie lokale Einrichtungen im Wiederaufbauprozess.
Schätzungsweise 1,7 bis 2 Millionen Menschenleben – fast ein Viertel der damaligen Bevölkerung Kambodschas – kamen durch die Herrschaft der Roten Khmer (1975–1979) ums Leben. Das Bildungssystem sowie zentrale gesellschaftliche Strukturen wurden zerstört, das Vertrauen in staatliche Institutionen bleibt brüchig. Viele Überlebende leiden noch heute unter schweren psychischen und körperlichen Langzeitfolgen.
Eine Umfrage des DC-Cam* von 2022 ergab, dass 87 % der Überlebenden weiterhin belastende Erinnerungen haben und 25 % unter regelmäßigen Albträumen leiden. Eine neuere Studie zeigt, dass 56 % an Angststörungen und 43 % an Depressionen leiden. Psychologische Hilfe ist nur begrenzt verfügbar, und vielen Betroffenen fehlen die finanziellen Mittel für professionelle medizinische Versorgung. Als Folge greifen viele zur Selbstmedikation.
Auch juristisch bleibt der Genozid nur unzureichend aufgearbeitet: Das internationale Khmer-Rouge-Tribunal endete 2022 mit lediglich drei rechtskräftigen Urteilen. Viele Täter blieben straffrei – eine Realität, die bei vielen Überlebenden tiefe Resignation hinterlässt. Die institutionelle Aufarbeitung gilt als unvollständig; auch die historische Aufklärung in der breiten Bevölkerung weist weiterhin große Lücken auf.
Hoffnung durch Erinnerung
Ein Hoffnungsschimmer entstand im Juli 2025, als drei ehemalige Stätten der Roten Khmer – darunter das Foltergefängnis Tuol Sleng – in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurden. Die Regierung will sie nun zu Orten der „Friedensbildung und kollektiven Erinnerung“ machen.
Neben staatlichen Maßnahmen leisten auch zivilgesellschaftliche und christliche Organisationen wertvolle Beiträge zur Versöhnung und Wiederherstellung. OMF International z.B. engagiert sich insbesondere in den Bereichen Gemeindearbeit, Bildung, Gesundheitsversorgung und Trauma-Begleitung und unterstützt so langfristig Heilung und Hoffnung in einer von schwerem Leid geprägten Gesellschaft.

OMF
OMF ist eine internationale Gemeinschaft von 2.100 Mitarbeitenden mit einem Herz für Ostasien. Mit Partnern vor Ort engagiert sich die Organisation dafür, durch unterstützuende Projekte neue Perspektiven zu entfalten.
OMF ist ein Herzensprojekt von Energiestifter und profitiert von den Erlösen aus Strom- und Gasverträgen, bei denen Kunden OMF als Förderprojekt ausgewählt haben.
„Schritt für Schritt kann der Weg aus dem Schatten der Vergangenheit in Richtung Ruhe und Versöhnung führen.“
Totenschädel in der Stupa von Choeung Ek: Die gläserne Gedenkstätte bewahrt die Schädel der Opfer des Khmer-Rouge-Regimes als Mahnmal gegen Gewalt und Vergessen.
Wenn Wunden sichtbar werden dürfen
Eine psychologische Beraterin, die für OMF International in Kambodscha arbeitet, erzählt von einer Frau, die als Kind ihren Vater verlor. Die Mutter kämpfte ums Überleben und konnte kaum auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen. Das Mädchen lernte, niemandem zur Last zu fallen, und übernahm schon früh Verantwortung für andere.
Heute, als Erwachsene, kümmert sie sich weiterhin um alle in ihrem Umfeld – bis zur Erschöpfung. In der psychologischen Begleitung wagt sie nun, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen und sich selbst Fürsorge zuzugestehen. Solche Veränderungen geschehen nicht über Nacht. Aber Schritt für Schritt kann der Weg aus dem Schatten der Vergangenheit in Richtung innerer Ruhe und Versöhnung führen.
* DC-Cam: Documentation Center of Cambodia, eine nicht staatliche, gemeinnützige Organisation in Kambodscha, gegründet 1995
Fotos: wikimedia_commons
Totenschädel in der Stupa von Choeung Ek: Die gläserne Gedenkstätte bewahrt die Schädel der Opfer des Khmer-Rouge-Regimes als Mahnmal gegen Gewalt und Vergessen.

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