Moderne Sklaverei: Schuften und schweigen
Menschenverachtende Ausbeutung ist keine Seltenheit in Deutschland und geschieht vor unserer Haustür. „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ klärt auf und setzt sich für die Opfer ein.
Sie arbeitet schon seit Stunden in den Korridoren und Zimmern des Gebäudes, schrubbt Böden, wischt Toiletten und leert Mülleimer. Ein normaler Job? Nein! Denn Sorinas* Lohn liegt weit unter Mindestlohn, sie hat keine rechtsgültigen Arbeitszeiten und keinerlei Absicherung. Sie ist Opfer moderner Sklaverei und eines Systems, das man eventuell in der „dritten Welt“, keinesfalls aber in Deutschland vermuten würde.
Laut der „Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel“** geschieht Ausbeutung tagtäglich tausendfach: in der Pflege, im Haushalt, in der Landwirtschaft, der Fleischindustrie oder auf dem Bau. Branchen, mit denen wir alle regelmäßig in Berührung kommen.
Sklaverei beschreibt Umstände, in denen Menschen unter Zwang, durch Täuschung oder in auswegloser Abhängigkeit systematisch ausgebeutet werden. Auf Spargelfeldern, Erdbeerplantagen oder Baustellen schuften Arbeiter*innen für 3 bis 5 Euro pro Stunde. Auch „Löhne“ von 1,30 € wurden schon enttarnt. Viele sehen von ihrem Geld fast gar nichts mehr, weil Vermittlungsgebühren, Mieten und Verpflegungskosten einfach abgezogen werden.
Sorina kam mit fünf weiteren Arbeitssuchenden aus Rumänien nach Deutschland, um als Reinigungskraft in einem Hotel zu arbeiten. Versprochen wurden gute Bezahlung und Unterkunft. Die Realität: eine verdreckte, von Ungeziefer befallene Zweizimmerwohnung in Berlin für sechs Personen. Alle mussten ihre Pässe abgeben, weil diese vom Arbeitgeber angeblich für behördliche Zwecke gebraucht wurden.
Sorina und ihre Kolleg*innen versuchten das Beste aus der Situation zu machen, schrubbten die Wohnung, suchten im Sperrmüll nach Matratzen und alten Möbeln und versuchten zu sechst in zwei Zimmern zu leben. Der Preis für die menschenunwürdige Absteige: 300 Euro pro Monat pro Person. Skandalös, selbst für Berliner Verhältnisse.
Aus Hoffnung wird ein Albtraum
Nach und nach entwickelte sich das, was als seriöser Arbeitsplatz getarnt war, zur Ausbeutung. 8–12 Stunden Arbeit pro Tag, alle zwei Wochen einmal ein Tag frei – von nun an gängiger Arbeitsalltag für Sorina. Der erste Monat unbezahlt, angeblich „Probezeit“. Danach kleine Vorschüsse statt Lohn. Schließlich Akkordarbeit: 1,30 € pro Zimmer. Zeiten, die für das Reinigen von Treppen, das Auffüllen von Reinigungswagen oder für Teambesprechungen aufgewendet wurden, blieben unbezahlt.

Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V.
Das Bündnis aus über 40 Organisationen hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für das Thema Menschenhandel zu sensibilisieren. Darüber hinaus setzt sich die Initiative für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas ein, gibt politische Impulse und verschafft den Betroffenen eine hörbare Stimme.
GGMH ist ein Herzensprojekt von Energistifter und und profitiert von den Erlösen aus Strom- und Gasverträgen, bei denen Kunden GGMH als Förderprojekt ausgewählt haben.
„12 Stunden-Tage und Stundenlöhne von 3 bis 5 Euro sind keine Seltenheit.“
Versprochen wurde ein sicherer Job, doch die Realität ist harte Ausbeutung. Tausendfach sind Menschen in Deutschland moderner Sklaverei ausgeliefert.
Dabei gilt: Kein Mensch darf in Deutschland ausgebeutet werden, egal woher er oder sie kommt. Insbesondere für EU-Bürger und Bürgerinnen gilt, dass sie frei nach Deutschland einreisen und arbeiten dürfen. Diejenigen, die den kriminellen Machenschaften unseriöser Arbeitsvermittler auf den Leim gehen, sind sich dessen allerdings meist nicht bewusst und werden so Opfer schlimmster Ausbeutung. Juristische Rahmenbedingungen existieren, doch es fehlt an flächendeckender Aufklärung, konsequentem Handeln und vor allem an gesellschaftlichem Bewusstsein.
Gemeinsam gegen Menschenhandel (GGMH) ist ein Bündnis aus über 40 Organisationen, deren gemeinsames Ziel es ist, die Öffentlichkeit für die Themen Menschenhandel, Sklaverei und Zwangsprostitution zu sensibilisieren. Darüber hinaus setzt sich die Initiative für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas ein, gibt politische Impulse und verschafft den Betroffenen eine hörbare Stimme.
GGMH ist ein Herzensprojekt von Energiestifter und profitiert von Strom- und Gasverträgen, in denen GGMH als Wunschprojekt ausgewählt wurde.
*Name geändert
Versprochen wurde ein sicherer Job, doch die Realität ist harte Ausbeutung. Tausendfach sind Menschen in Deutschland moderner Sklaverei ausgeliefert.

Gemeinsam gegen Menschenhandel e.V.
Das Bündnis aus über 40 Organisationen hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für das Thema Menschenhandel zu sensibilisieren. Darüber hinaus setzt sich die Initiative für die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas ein, gibt politische Impulse und verschafft den Betroffenen eine hörbare Stimme.
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